So müssen Kader heute auf Social Media präsent sein
Dieser von mir geschriebene Text erschien ursprünglich im SKO-LEADER am 5. Oktober 2014
In Zeiten, in denen für neue Social Media Plattformen Hunderte von Millionen Dollars geboten werden, fragt man sich, was das soll. Und was das für seine eigene Social Media Nutzung bedeutet. Gerade auch Kader haben die Pflicht, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Ein Appell.
Das ist so eine Sache mit den Social Media. (Fast) alle sprechen darüber, enorm viele nutzen sie. Aber irgendwie sind SIE nicht ganz warm geworden damit. Gut, Sie haben vielleicht mal vor ein paar Jahren ein Xing Profil eröffnet und sich mit ein paar wenigen Gleichgesinnten verbunden. So als ein sich selbst verwaltendes Adressbuch. Vielleicht haben Sie sogar ein Facebook Profil eröffnet, um zu sehen, weshalb denn fast die ganze Generation Y (Ihre künftigen Mitarbeiter!) sich darauf tummelt. Seien wir ehrlich: Sie können dem nicht allzu viel abgewinnen. Reiner Zeitvertreib und eines Managers nicht würdig. Wer will den schon wissen, was seine virtuellen (oder auch echten) Freunde alles zu Mittag essen, dass der kleine Sohnemann des ehemaligen Schulkollegen nun gehen kann und dass die Katze Ihrer Nachbarin ein neues Tierfutter erhält.
Professionell eintauchen
So weit die Vorurteile… Sie aber sind doch Manager, Spezialist oder Führungskraft? Nun, dann gehört ein echtes Sich-damit-auseinandersetzen schlichtweg zum beruflichen Ethos. Klar, da ist die Frage nach dem Aufwand. Dem Wissen, wie das funktioniert. Dem Erkennen potentieller Mehrwerte. Für Sie persönlich, aber nicht zuletzt auch für Ihre Firma oder Ihren Arbeitgeber. Lassen Sie mich Ihnen dazu ein paar Anregungen mit auf den Weg geben. Denkanstösse, die Sie sich zu Herzen nehmen können, dürfen oder gar sollten.
Für Sie persönlich:
- Setzen Sie sich mit Social Media bewusst auseinander.
- Bestimmen Sie Ihre persönliche Markenstrategie. Gänzlich abstinent, zurückhaltend oder progressiv? Seien Sie auf jeden Fall authentisch.
- Pflegen Sie Ihre Auftritte professionell. Achten Sie auf Korrektheit und Ausführlichkeit. Ihre Auftritte in Xing/LinkedIn sollten genauso wertig erscheinen, wie Ihr regulärer CV. Prüfen Sie die Möglichkeiten im Detail und seien Sie aussagekräftig.
- Facebook und/oder Twitter – oder noch weitere? Nichts muss, alles kann. Zur Belustigung, Informationsbeschaffung oder Selbstdarstellung. Nur der aktive Nutzer wird die Mehrwerte jedoch richtig erfahren.
- Bleiben Sie neugierig. Nur wenn Sie am Ball bleiben, werden Sie verstehen, wovon andere sprechen. Zum Beispiel Ihre Kunden. Oder Ihre Kinder.
Den Ruf stärken
Ihre Präsenz in Social Media hilft aber auch Ihrem Arbeitgeber. Seien Sie sich bewusst, dass Sie immer auch als Markenbotschafter Ihrer Unternehmung wahrgenommen werden.
Für Sie als Arbeitnehmer/-geber:
- Zukunftsgerichtete Manager müssen den digitalen Veränderungsprozess verstehen. Social Media sind ein Teil davon. Sie widerspiegeln den Paradigmenwechsel der zunehmenden Machtverlagerung vom Hersteller zum Verbraucher. Setzen Sie sich damit auseinander.
- Bewegen Sie sich im Rahmen der von Ihrem Unternehmen erarbeiteten Social Media Guidelines. Falls es keine gibt: sprechen Sie mit Ihrer Unternehmenskommunikation.
- Bringen Sie sich z.Bsp. als Experte in Diskussionen ein (z. Bsp. auf Xing/LinkedIn- Gruppen, in Foren). Das stärkt Ihren Persönlichen wie auch den Ruf Ihrer Unternehmung.
- Erkennen Sie die positiven Möglichkeiten von Social Media abteilungs-übergreifend: Kundendienst, Marketing, Verkauf, Produkt, HR sind ein paar der in ein Konzept einzubindenden möglichen Funktionen. Anerkennen Sie aber auch die damit verbundenen Herausforderungen.
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Tun Sie sich immer noch schwer damit, ob und wie Sie mit Social Media vertrauter werden können? Für sich persönlich oder für Ihr Unternehmen? Kontaktieren Sie mich!
Wichtige Punkte. Hinzufügen kann man noch, sich sehr gut zu überlegen, sich auf jene zwei Netzwerke zu konzentrieren, die vom inhaltichen Umfeld und der Zielgruppe her am besten geeignet sind und wichtige Aktivitäten zu messen, beispielsweise was die Themenwahl von Beiträge betrifft.
Hallo Herr De Micheli
Danke für Ihren Kommentar. Da bin ich voll bei Ihnen. Die Krux an der Sache ist oftmals die, dass Kader sich nicht die Zeit nehmen (können), um für sich herauszuschälen, welches denn die zwei relevantesten Netzwerke sind. Ohne Probieren kriegt man kein Gespür dafür. Natürlich kann man sich einlesen, das Umfeld befragen oder sich beraten lassen. Und das mit dem gesunden Menschen/Business-Versand anreichern. Zielgruppenrelevanz ist dabei sicher das wichtigste Auswahlkriterium. Und ja: messen! Und: beobachten, Entwicklungen verfolgen, interagieren…
Viele Grüsse
Michel Ganouchi