Schon 5 Jahre
Schon 5 Jahre
Echt jetzt: recruma gibt’s schon seit 5 Jahren! Und den effektiven Geburtstag habe ich nicht einmal gewürdigt. Nun denn – dazu ist es nicht zu spät. Zeit für einen Rückblick. Zeit für etwas Reflexion. Kommt mit auf meine Reise!
Wie alles begann
Das 4. Quartal im Jahr 2012 war für viele Mitarbeitende von www.monster.ch nicht gerade erfreulich. Eine umfassende Restrukturierung bedeutete den Verlust vieler Arbeitsplätze. Meinen als Geschäftsführer inklusive. Rasch wurde mir klar, dass ich zu neuen Ufern aufbrechen wollte. Weg von Corporate Strukturen, in denen ich über 20 Jahre Erfahrungen sammeln durfte. Ebenso klar wurde mir auch, dass ich mir ein Wissen aneignete, das es in dieser Form nicht allzu oft auf dem Markt gab: die Verschmelzung zwischen Management, Marketing, HR und der Onlinewelt faszinierte mich schon mehrere Jahre. Ich betrachtete mich nie als geborenen Entrepreneur, vielmehr als einsatzfreudigen Dienstleister für Unternehmen. Das wollte ich nun ändern. Und nahm die Challenge an, mich selbständig zu machen.
Die Vorbereitung
Auch im Rückblick nach wie vor eine unglaublich schöne Zeit. Ausgestattet mit finanziellem Polster, reichlich Zeit, ohne Druck und viel Lust auf Neues. Aufbau war schon immer eine meiner Passionen. Das konnte ich schon bei www.yallo.ch und danach für www.lebara.ch ausleben. Noch nie aber konnte ich machen, was ich wollte. Niemand konnte mir reinreden. Und so baute ich an meinem eigenen Case. Eigentlich hätte ich ein Sabbatical machen sollen, um mich erstmal zu erholen. Die Lust, mich zu betätigen war jedoch grösser. Eventuell gepaart mit einer leisen Angst, zu rasch weg vom Fenster zu sein. Was für den Start eines Neo-Selbständigen suboptimal gewesen wäre. Nun: ich gestaltete meine Website, schoss auch Fotos selbst, entwickelte Botschaften und eröffnete Kommunikationskanäle. Kreatives Ausleben war angesagt. Nur für mich, für meine Firma. Natürlich hatte ich auch einen Finanzplan. Wissend, dass vermutlich ohnehin alles anders kommt. Und so war es auch.
Jahr eins und zwei: der Aufbau
Währenddem ich das erste Jahr einigermassen ruhig und gelassen angehen konnte, entwickelte sich das Zweite zum «Make or Break»-Jahr. Natürlich hörte ich die Stimmen der Ratgeber, dass es etwa drei Jahre brauche, um als Berater im Markt anzukommen. Reichlich viel, fand und finde ich heute noch. Wie soll man das bloss finanzieren? Natürlich hatte ich Aufträge, dozierte, leitete Workshops. Aber es reichte nicht, um ganz davon leben zu können. Das Angesparte schmolz wie Eis an der Sonne. Bis fast gar nichts mehr da war und ich mir Sorgen machen musste. Das teure Auto und die tolle Wohnung des ehemaligen Geschäftsführers waren längst abgegeben, die Fixkosten auf dem Niveau, das ich als CD-Verkäufer Anfangs 90er Jahre hatte. Dann kam es, wie es kommen musste: kurz vor dem Nullpunkt erste grosse Strategieprojekte, die ich zusammen mit meiner Partnerfirma DEBA aus Berlin begleiten durfte. Aufatmen. Dankbarkeit.
Jahr drei und vier: der Durchbruch
Die Berater hatten recht: Netzwerkeffekte spielten, Empfehlungen gingen rum, das Selbstvertrauen stieg, die Auftragslage stieg parallel zur Projektgrösse. Employer Branding war in vieler Munde, der Markt bereit. Ich konnte wunderbare Einblicke in zahlreiche Strategie-Entwicklungsprojekte nehmen und diese mitgestalten, genauso wie ich immer noch mein Wissen an Bildungsinstituten weitergab. Zunehmend bemerkte ich den Marktbedarf, mein Wissen in Social Media für HR Abteilungen und Rekrutierung generell weiterzugeben. Die Rädchen begannen, ineinander zu greifen. Und Vater wurde ich auch noch. Da «gönnte» ich es mir auch, mein Pensum auf 80% zu reduzieren. Ob das früher als Angestellter auch gegangen wäre?
Jahr fünf: Konsolidierung und weiterer Ausbau
Es läuft. Die Kontinuität zahlt sich aus. Das Label «Experte» ist nicht bloss eine Plakette. Selbst 20 Minuten betitelt mich so 😊. Mittlerweile ist mein Beratungsportfolio diversifizierter: von der klassischen Erarbeitung einer Arbeitgeberpositionierung (EVP) und deren Implementierung nach innen und aussen, dem Anspruch, das firmeninterne Recruiting zu optimieren, der Konzeption zum Einsatz von Social Media und moderner Personalgewinnungsmethoden bis zum Dozieren von Digitalisierung im HR: der Mix ist ausgewogen und macht Spass. Und entspricht meinen Kompetenzen, die ich gerne einbringe. Ich lebe meine Passion und möchte etwas bewegen. Nicht für mich, sondern für Unternehmen. Weil mir das wichtig ist.
Der Ausblick
Agilität ist in aller Munde und scheint mir das grosse Hype-Thema zu sein. Dabei lernte ich schon im Jahr 2007 bei Sunrise/yallo, dass die rasche Ausrichtung einer Organisation und eines Business Cases/Produktes auf aktuelle Marktentwicklungen das Überleben ermöglichen. Dies versuche ich auch heute noch zu beherzigen. Businesspläne? Nein – den Luxus erlaube ich mir, das nicht mehr zu tun. Wieviel Material habe ich in meinem Berufsleben für die Tonne produziert, nur weil jemand Unsinniges einforderte. Ich weiss nicht, ob ich dereinst Angestellte haben werde, mein Portfolio verbreitere oder einenge. Ich vertraue dabei auf meinen Instinkt, das Richtige zu tun. Am Markt dranzubleiben, zuzuhören. Und weiterhin Lust und Spass auf meine Themen zu haben.
Insofern: lassen wir uns alle überraschen, welchen Zwischenbericht ich dereinst zum 10jährigen Bestehen von recruma geben kann. Ich bin selber gespannt. Bis dahin bedanke ich mich bei allen Wegbegleiteren, seien es Kunden, Partner, Bekannte, Freunde oder Familie. Ihr macht es mir möglich, meinen Traum zu leben!
Herzlich, Michel
Der ist für mich. Ihr wisst ja: Gitarren und so…